05.05. 2004



Nachdem der Winter sich ziemlich hartnäckig hier gehalten hat, scheint es, als würde endlich auch in Syracuse der Frühling einkehren. Seit ca. 3-4 Wochen steigen die Temperaturen (auch wenn es vor einer Woche nachts noch mal ein wenig geschneit hat) und vergangenes Wochenende hatten wir ungefähr 80-84 Grad Fahrenheit, was so an die 30 Grad Celsius sind. Rasenmähen ist für die Amis wohl das größte Vergnügen, so dass wir uns mit unserem nicht gemähten Rasen schon ganz schäbig vorkamen und wir uns am 1.Mai auch mal daran gegeben haben. Unsere Vermieterin war auch ganz erleichtert, sie wollte schon vorbei kommen und selbst mähen. Ist ja auch ganz grausam, wenn das Gras 4 cm hoch ist… Oh well, andere Länder, andere Sitten und so müssen wir uns wohl am kommenden Wochenende wieder diesem Vergnügen widmen. Wir wollen ja nicht total aus der Rolle fallen.
In den nächsten Tagen werden wir den Pool klar machen und ihr könnte davon ausgehen, dass ich den Garten dann nur noch verlassen werde wenn es in strömen regnet. ;-) Ich bin auch schon fleißig am Blumen pflanzen und Tomaten und Kräuter am züchten. Die Harleys knattern wieder durch die Straßen und man kann endlich wieder in den Restaurants draußen sitzen. Es gibt hier einige Seen, an denen man auch grillen kann und im Sommer scheint Syracuse nicht so trostlos zu sein wie im Winter.
Am Ostermontag haben wir einen Abstecher nach Ottawa gemacht und sind bei IKEA eingekehrt. Auf dem Weg dorthin kommt man an den „Thousand Islands“ vorbei und die Gegend ist wirklich traumhaft dort. Dort werden wir demnächst mal ein Wochenende verbringen und Boot fahren.
Wie ihr im Fotoalbum sehen könnt, waren wir vergangenen Monat noch mal in New York City und es hat uns so gut gefallen, dass wir am liebsten dort geblieben wären. Die Stadt ist wirklich der Wahnsinn und man muss sie einfach einmal im Leben gesehen haben. Da wir über New Jersey gefahren sind und es schon dunkel war, konnten wir schon von weitem die beleuchtete Brooklyn Bridge und das Empire State Building sehen und die Fahrt durch Manhatten um zum Hotel zu gelangen war schon ein Erlebnis. Es wird gehupt was das Zeug hält weil nichts mehr geht und jeder versucht irgendwie vorwärts zu kommen. Leider waren wir so spät erst im Hotel, dass wir dann doch nicht mehr nach Manhatten rein sind, um uns ins New Yorker Nachtleben zu stürzen, aber bei unserem nächsten Besuch werden wir das auf jeden Fall nachholen.
Der Sonntag war aber auch ohne durchzechte Nacht schon anstrengend genug. Wir sind vom Central Park aus losgestiefelt und haben ca. 25 km zu Fuß zurückgelegt. Der Park ist so riesig, dass wir selbst nach 1,5 Stunden nur einen Bruchteil dessen gesehen haben und man kann einfach nicht glauben, dass um einen herum das Verkehrschaos und die Hektik Wütet. Der Park ist ein Paradies für Jogger, Skater und Fahrradfahrer und überall wird Baseball gespielt oder einfach nur in der Sonne gelegen. Von dort aus sind wir die 5th Avenue runter Richtung Empire State Builing und nach ungefähr 20 Blocks fiel uns ein, dass wir ja zum Hard Rock Cafe wollten und sind dann auf dem Broadway wieder ganz zurückgegangen. Aber so sind wir wenigstens am Times Square, am Naked Cowboy und am MTV Building vorbei gekommen. Auch wenn uns das noch mal ne Stunde gekostet hat. Dann wieder über den Braodway zurück Richtung Empire State Building und Flat Iron Building vorbei am Rockefeller Center. Auf dem Weg zur Brooklyn Bridge sind wir dann auch durch Chinatown und Soho gekommen. Von der Brooklyn Bridge ging es dann nochmals zum Ground Zero und zur Statue of Liberty. Alles in allem waren wir ca. 10 Stunden unterwegs. Das Auto hatten wir am Central Park in einem Parkhaus stehen und da mussten wir auch nur schlappe $30 fürs Parken bezahlen. Da wir schon viel früher auf dem Heimweg sein wollten, da Oli ja am nächsten Tag arbeiten musste und wir 4-5 Stunden bis nach Hause fahren, dachten wir nur „jetzt aber schnell nach Hause“. Das mit dem schnell wurde aber so ganz und gar nichts, denn für 2 Blocks (also 2 Straßen!) haben wir 2 Stunden gebraucht und anscheinend wollten wirklich alle durch den Lincoln Tunnel Richtung New Jersey. Verkehrschaos pur! Die Taxifahrer schrieen aus den Fenstern, alles hupte wie wild, Fahrradfahrer kamen uns in verkehrter Richtung entgegen, es wurden einfach weitere Fahrspuren „aufgemacht“ und zwischendrin schoben noch Männer ihre Straßenstände durch die Gegend. Eine Frau fuhr uns dann noch hinten aufs Auto (denn jeder Millimeter, den es weitergeht, muss ja genutzt werden) und hat uns mal ganz fröhlich aus ihrem Auto zu gewunken und das war es dann auch schon. Um 2.30 Uhr nachts waren wir dann endlich zu hause. Immer wieder ein Erlebnis, diese Stadt zu besuchen!
Als nächstes haben wir uns Toronto und Las Vegas vorgenommen und dann ist ja auch bald der 22. Mai und wir kommen nach Deutschland. Also stellt dann schon mal das Bier kalt und besorgt genügend Grillzeug! ;-)




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